Lofoten Norwegen

Trekking auf den Lofoten – Tag 7

Hamnøy – Moskenes – Å

Die Sonne strahlt durch das Fenster direkt ins Zimmer. Die Nacht in einem richtigen Bett war sehr erholsam. Und der tiefblaue Himmel erfüllt uns voller Tatendrang. Heute ist der letzte Tag und wir wollen unbedingt noch den Reinbringen erklimmen. Schlechtes Wetter hat uns bisher davon abgehalten. Uns wurde geraten, nicht bei Regen hochzugehen, da der steile Weg dann meist sehr rutschig wird. Unser Plan war also, nach Moskenes zu fahren, dort unser Zelt aufzustellen, schnell in Sørvagen Geld für die morgige Fähre abzuheben und dann auf den Reinebringen zu laufen. Also los ging es.

        

Mit dem Bus fahren wir nach Moskenes und stellen dort unser Zelt auf. Zu Fuß laufen wir nach Sørvagen zum Joker, wo es einen Geldautomaten geben soll. Das war wohl mal. Laut Verkäufer gibt es den hier schon lange nicht mehr. Den Nächsten, den er kennt, gibt es in Reine. 10 km in die andere Richtung. Super! Leider brauchen wir Geld, also versuchen wir nach Reine zu trampen. Während ein ums andere Auto an uns vorbeifährt, es waren übrigens überwiegend deutsche Wohnmobile, verändert sich auch schlagartig das Wetter.

Das Wetter ändert sich in kurzer Zeit

Innerhalb von 15 min überziehen dunkle Wolken den Himmel und es beginnt mal wieder zu regnen. Wir werden glücklicherweise von einer jungen Norwegerin mitgenommen. Nachdem wir endlich Geld abheben konnten, hat es sich wieder so richtig eingeregnet. Also mal wieder Planänderung. Nun soll es nach Å gehen. Wir laufen also wieder Richtung Moskenes und versuchen unser Tramperglück. Als wir schon fast wieder in Moskenes sind, hält ein schwarzer Bus. Marcel nimmt uns mit nach Å und erzählt uns, er betreibt dort eine kleine Ferienanlage – Lofoten fishing. Er lädt uns ein, später noch bei ihm vorbeizukommen, nachdem wir von unserem Orcaerlebnis erzählen, denn ab und zu schwimmen sie wohl auch dort an der Küste entlang.

Aber zunächst laufen wir noch ein wenig in Å herum. Wir besuchen das Fischereimuseum, wo man alles über den ortsansässigen Fischereibetrieb im Laufe der Geschichte erfährt. Im Taste of Lofoten gönnen wir uns einen Nachtisch für 10€ und zwei Tassen Kaffee und genießen den Blick auf das Wasser. Der Ort ist recht überschaubar, eigentlich so wie alle anderen auf den Lofoten auch, aber wahnsinnig schmuck. Wir beschließen, Marcels Einladung nachzugehen und klopfen an seine Wohnungstür. In der Hoffnung, noch einmal die kleine Schwertwalfamilie beobachten zu können, stehen wir nun zu dritt an der Mole.

Es regnet noch immer, aber wir sind in guter Gesellschaft und der Blick auf den Vestfjord ist einmalig schön. Nach guten drei Stunden geben wir auf. Dieses Mal haben wir kein Glück. Dafür lädt uns Marcel noch auf einen fangfrischen Dorsch ein. Und so sitzen wir um Mitternacht in seiner Küche, essen Fisch … und Bockwurst (vielen Dank dafür), trinken Bierchen und quatschen über Gott und die Welt. Die Zeit verfliegt und als wir Å verlassen, ist es bereits nach 3 Uhr. Mitten in der Nacht und taghell laufen wir zurück nach Moskenes. Eine Entenfamilie flüchtet voller Panik vor uns die Straße hinunter. Um diese Zeit treffen sie hier wohl sonst nie jemanden.

Am Zelt angekommen, ist es bereits 4:30 Uhr und viel Schlaf bleibt uns nicht, bevor es mit der Fähre zurück nach Bodø geht. Müde, aber mit gebührendem Abschluss endet unsere Reise auf den Lofoten. Insgesamt fahren wir mit Fähre, Zug, Bus, Flugzeug und nochmal Zug knapp über 30 Stunden zurück nach Hause.

Unendlich schöne Landschaften, die wunderbaren Erlebnisse, all die netten Menschen und eine tiefe Entspannung und innerliche Ruhe haben die Strapazen mehr als lohnenswert gemacht. Und die Lofoten haben sicherlich noch viel mehr zu bieten als die kleine Ecke, in welcher wir waren. Das nächste Mal kommt bestimmt. Und dieses Mal mit einem leichteren Rucksack von Beginn an 😉

Während unserer Reise mussten wir feststellen, dass der geplante Tagesablauf meistens nicht so geklappt hat, wie wir uns das gedacht hatten. Das Gute daran ist, dass egal, wo wir ihn ändern mussten, etwas anderes Schönes passiert ist. Planbar ist der Urlaub zu einem gewissen Grad schon, aber es kann auch schön sein, sich einfach mal treiben zu lassen und zu sehen, was hinter der nächsten Ecke für ein Abenteuer wartet.

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